28. November 2013

Meine Bilder ...

... wollen aus sich heraus etwas sein! Sie wollen nichts Vorgefundenes abbilden. Sie wollen keine Dinge, Gegenstände, Landschaften, Personen zeigen, oder Geschichten erzählen, sondern selbst Dinge sein, die mich zufrieden stellen.
Malen bedeutet für mich Überlegungen anzustellen, wie ich malen könnte und zwar während des Malens. Deshalb sage ich: Erst wird gemalt, dann wird nachgedacht! Erst geschieht eine Aktion, eine Geste, eine Handlung, dann wird das, was auf dem Malgrund sichtbar geworden ist, eingeordnet und gewertet, weitergeführt oder verworfen. Ich versuche festzustellen, was mich stört und entferne, übermale oder zerstöre alles Störende. Diese Auseinandersetzung, dieser intensive Denk- und Bewusstseinsprozess, nutzt und umfasst naturgemäß alle meine Ressourcen (Erinnerung, Erfahrung, Bildung, Wissen, Geschick). Also geht es bei jeder Malaktion um meine gesamte Existenz und das sichtbare Bild ist deren Manifestation.

18. April 2013

Programmatisches


Ich brauche nur weiterzumachen, als ob etwas zu tun wäre …
(Samuel Beckett, Der Namenlose)

Schon von Diogenes wurde berichtet, dass er auf den selbstgefälligen und wichtigtuerischen Aktionismus der Korinther, als sie einmal von einer Belagerung bedroht waren, mit feiner Ironie reagiert hat, indem er gleichfalls plötzlich ganz geschäftig seine Tonne mit großem Eifer hinauf und hinab durch die Gassen rollte. Gefragt, warum er dies tue, erwiderte er, auch ich bin in Tätigkeit und rolle meine Tonne, auf dass ich nicht der einzige Müßiggänger sei unter so vielen fleißigen Menschen.
(About Diogenes already was reported that he has responded with fine irony to the complacent and pompous activism of the Corinthians, when they were once threatened by a siege, so he also suddenly rolled his ton with great fervor up and down through the streets. When he was asked why he is doing this, he replied: I do my work and move my ton, that I am not the only idler among so many hard-working people.)

17. April 2013

14. April 2013

Wichtiger Einwand - Important Objection


Der berühmte amerikanische Hirnforscher Eric Kandel hat kürzlich in einem Vortrag behauptet, dass Gemälde erst vollständig seien, wenn sie einen Betrachter gefunden hätten (ein älterer Gedanke des Kunsthistorikers Alois Riegl). Das ist nicht richtig. Nicht alle Gemälde brauchen Betrachter um fertig zu werden. Meine Gemälde bspw. bestimmen selbst wann sie fertig sind, denn meine Malerei ist sehr selbständig. Es kommt immer etwas anderes heraus, als ich mir vorgestellt habe. Ich wollte "so" malen, aber es ging nicht "so". Ich muss mich während einer Aktion Schritt für Schritt von Vorstellungen trennen, muss dann oft zugeben und werde davon überzeugt, dass diese Vorstellungen lächerlich waren. Am Schluss verlangt das Bild von mir, dass ich mich mit ihm identifiziere, dass ich signiere, dass ich es an die Wand hänge und also autorisiere. Für das Bild ist es wichtig, dass es gemalt wurde. Ob und von wem es betrachtet wird ist zweitrangig. Wann ein Bild "fertig" ist, scheint das Bild zu entscheiden und nicht ich. Es ist eine sehr aufregende, mysteriöse Tätigkeit.
(Trying a translation: The famous american neuroscientist Eric Kandel has recently claimed in a speech that paintings are not complete until they had found a viewer (an older idea of the art historian Alois Riegl). That's not right. Not all paintings viewers need to get finished. My paintings for example decide for themselves when they are ready, because my painting is very independent. It always comes out something different than I had previously imagined. I wanted to paint "so", but it was not "so". During an action, I have to separate myself step by step from my ideas, often also I have to admit that these ideas were ridiculous. At the end the painting requires of me that I identify with it, that I sign it, that I hang it on the wall and thereby I have to authorize it. For the painting, it is important that it was painted. Whether and by whom it is viewed a secondary role. When a painting is "finished", the painting seems to decide, not me. It is a very exciting, mysterious activity.)

11. Januar 2013

18 Postkartenübermalungen (Tableau ca. 75x52 cm) 2007/2008

Video 1                                                   Video 2                                                       Video 3